Heute hatte ich eine Sitzung mit einer Klientin zu einem Beziehungsanliegen und es kam die Aussage “ich dachte, ich hätte das schon gelöst”. Da dies eine sehr legitime und vielgemachte Aussage ist, wenn es um das Lösen von Mustern geht, möchte ich in diesem Beitrag darauf eingehen.
Das “Warum” hinter dem Problem
Die Frage der Klientin: „Ich muss jetzt trotzdem noch einmal fragen: Warum habe ich mir jemanden gesucht, mit dem eine Beziehung so schwierig ist?“
Meine Antwort: „Weil du Beziehungen suchst, die unmöglich sind. Du hast als Kind ein Bild mitbekommen, dass Beziehungen nicht funktionieren können. Diesem Konzept willst du gerecht werden.“
Warum ich diese Antwort gegeben habe:
Die Klientin kommt nun schon seit zwei Jahren alle paar Monate zu einer Sitzung. Dabei ist es mehrmals um die Beziehung ihrer Eltern, das Bild, das sie seit ihrer Kindheit von Beziehung hat und die Meinung ihrer Mutter in Hinblick auf Beziehungen & Männer gegangen. Wir haben schon viel daran gearbeitet und die Klientin hat daher verständlicherweise auf meine Antwort hin folgende Aussage gemacht: „Ich dachte, ich hätte das schon gelöst.“ Das lösen von Mustern besteht jedoch aus mehreren Schritten. Zuerst möchte ich darauf eingehen, wie Muster überhaupt entstehen.
Wie unsere Muster entstehen
In den ersten sechs Jahren verbringen wir unser Leben in einer Art Trance. Alles was um uns herum passiert, saugen wir auf wie ein Schwamm und kreieren anhand dieser Erlebnisse unser Weltbild. Dieses Weltbild begleitet uns fortan unbewusst und wirkt sich auf unser Leben, unsere Handlungen, Empfindungen, Aussagen, etc. aus. Die Wege, die wir dadurch gehen, sind breitgetreten und vertraut. Wir gehen sie immer und immer wieder bewusst und unbewusst.
Wenn wir auf ein Problem stoßen und eines dieser Konzepte nicht mehr funktioniert, beziehungsweise Schwierigkeiten macht, beginnen wir es zu hinterfragen und stoßen auf die Ursache für dieses Konzept, die Art zu handeln, den Grund, warum wir bestimmte Emotionen entwickeln, etc. Das Lösen von Mustern beginnt daher mit einem Problem und dem Erkennen der Ursache für dieses Problems.
Vom Unbewussten ins Bewusstsein
Wir sind uns nun also bewusst. Die breitgetretenen Wege verlassen wir trotzdem nicht sofort, wir gehen sie nun einfach bewusst(er). Wir geraten daher weiter an dieselben Problemstellen und leben weiterhin das Konzept, wir wissen nun jedoch, warum wir es tun und haben die Möglichkeit, bewusst etwas anders zu machen. Dann gelangen wir an den Punkt, an dem die Klientin sich gerade befindet, an dem sie feststellt, dass diese Art und Weise für sie nicht mehr passt und dass sie es anders machen will.
Das ist der Zeitpunkt, an dem wir uns dafür entscheiden können, die breitgetretenen Wege zu verlassen und einen neuen Weg zu gehen: weil wir unser eigenes Gefühl in Hinblick auf die Sache verspüren und spüren, wie wir weitergehen wollen.
Aus diesem Wunsch heraus entstehen Kraft und die Entscheidungsfreiheit den Weg nach unseren Bedürfnissen zu gestalten.
Die Klientin möchte eine glückliche Beziehung führen. Sie möchte Beziehung auf ihre eigene Art und Weise leben und spürt nun, was diese Art und Weise ist. In diesem Moment ändern sich ihre Richtung, denn nun entscheidet sie sich, den breit getretenen altbekannten Weg zu verlassen. In diesem Moment hat sie die Möglichkeit zu wählen und ihre ganz eigene Art zu erkunden.
Lösen von Mustern
„Ich dachte, ich hätte es schon gelöst“ besteht also aus mehreren Schritten.
- Das Problem
Durch eine Situation, in der ein Problem entsteht, bemerke ich, dass mein Konzept/mein Bild dieser Sache nicht mehr funktioniert.
- Hinsehen & Erkennen
Ich kann nun hinsehen und erkennen, warum ich etwas mache, wie ich es mache. Ich kann erkennen, wo die Ursache liegt. Dieses Erkennen ist ein Schlüsselmoment, denn das Unbewusste wird bewusst, ich wechsle von der unbewussten Steuerung zur bewussten Handlung. Dabei gewinne ich bereits viel Freiheit und die Dinge beginnen sich zu verändern.
- Meine Art
Die Krönung ist nun der Moment, in dem ich in mir spüre, wie ich es haben möchte und beginne, aktiv etwas zu verändern. Dieser Moment ist der Ausgangspunkt für selbst-bestimmtes Handeln.
die Schlüsselmomente
Die drei Schlüsselmoment sind also
- das Problem und dein Gefühl, etwas verändern zu wollen
- das Einlassen auf die Ursachenfindung und Erkenntnis
- deinem Eigenen/dem Neuen Raum und Zeit geben zu wachsen
ein Schritt nach dem anderen
„Gut Ding braucht Weile“ und Probleme sind nicht in einer Stunde entstanden und sie müssen auch nicht in einer Stunde gelöst werden.
Muchas gracias. ?Como puedo iniciar sesion?
Muy buenas, me puedes mandar un e-mail a office@deinlebensweg.at y hacemos una cita. un saludo, Marlene