Im Duden wird Freiheit als “Zustand, in dem jemand von bestimmten persönlichen oder gesellschaftlichen, als Zwang oder Last empfundenen Bindungen oder Verpflichtungen frei ist und sich in seinen Entscheidungen o. Ä. nicht [mehr] eingeschränkt fühlt; Unabhängigkeit, Ungebundenheit” beschrieben.
In meinen Worten würde ich Freiheit als einen Zustand bezeichnen, in dem ich frei bin zu denken und handeln, wie es sich für mich stimmig anfühlt. Ein Zustand, in dem ich meine Grenzen kenne und wahre und mein Leben nach meinen Vorstellungen zu leben, während ich auf die Grenzen anderer wahre und akzeptiere. In meinem Verständnis beschreibt Freiheit einen Zustand des Los- und Einlassens. Ein Eintauchen in das Meer an Menschen, Erwartungen, Regeln, Gesetzen, Wünschen und Vorstellungen, das mich umgibt, während ich mir beim Navigieren durch dieses Meer immer treu bleibe. Freiheit heißt für mich “meines” zu leben, auf welchen Ebenen das auch immer sein mag. Für mich liegt Freiheit in der Individualität.
Ebenso ist der Weg in die Freiheit individuell. Er wird davon bestimmt, wie unfrei wir im Laufe unseres Lebens geworden sind und wie frei mir am Ende sein wollen.
Der Weg in die Freiheit ist individuell
Unser Leben wird nicht erst durch die Erfahrungen ab dem Zeitpunkt unserer Geburt geprägt, sondern beginnt mit unseren Erlebnissen im Mutterleib. Traumatische Erfahrungen während dieser Zeit speichert der Körper in einem ganzheitlichen Zellbewusstsein ab. Vorgeburtliche Erfahrungen zusammen mit den Erfahrungen unserer Kindheit prägen unser Unterbewusstsein.
“Sichere Bindungen sind für unsere seelische Entwicklung von großer Bedeutung. Unser Selbstbewusstsein, unsere Liebesfähigkeit und unsere Beziehung zur Welt sind immer auch Antwort auf die Grundbedingungen, die wir während der Entwicklung vorfinden. Dort prägt sich aus, wie wir die Welt erleben.” (Bettina Alberti in ihrem Buch “Die Seele fühlt von Anfang an – Wie pränatale Erfahrungen unsere Beziehungsfähigkeit prägen)
Erfahren wir in unserer Kindheit auf verschiedene Weisen, dass wir “nicht richtig” sind, wie wir sind, so nehmen wir das als gegeben an und zweifeln fortan an unseren Gedanken und Handlungen. Wir stellen andere über uns und vertrauen anderen Meinungen und Handlungen mehr, als unseren eigenen. Individualität löst Unsicherheit aus, denn wir haben gelernt, uns nicht auf uns selbst, sondern auf andere zu verlassen. So kann jeder Schritt in die Freiheit einen Widerstand in uns auslösen, denn er wirkt gefährlich auf uns.
Wachsen wir in einem Umfeld auf, das unsere Individualität und unser Sein fördert, so lernen wir, dass wir gut und richtig sind, dass wir unsere Meinung sagen können und dürfen. Werden wir geschätzt für die Person, die wir sind. Sind wir sicher gebunden, so gehen wir selbstsicher durch´s Leben, wir lassen uns ein auf das was kommt und sehen die Welt als grundsätzlich freundlich an, was hin zu Vertrauen und weg von einem Bedürfnis nach Sicherheit, verbunden mit Angst und Blockade, führt.
Und dann gibt es noch viele Nuancen dazwischen. Jeder Mensch wird in ein bestimmtes System und Umfeld geboren, das ihn prägt. Das bedeutet, dass jede Person eine andere Ausgangslage hat und der Weg in die individuelle Freiheit für jede:n ein anderer ist.
Wie gelange ich in die Freiheit
In die Freiheit gelangst du, indem du dich mit dem beschäftigst, was dich festhält – mit den Verpflichtungen und Bindungen, die du als Last oder Zwang empfindest.
-
die aktuelle Situation
Im Beratungsprozess mache ich dafür immer eine ausführliche Bestandsaufnahme der aktuellen Situation. Wir sammeln alles, was mit den Verpflichtungen und Bindungen, die du als Last oder Zwang empfindest, zusammenhängt. Wenn du diesen Prozess für dich alleine machen möchtest, dann leg dir dafür am besten ein Heft zu und schreibe dazu alles auf. Nimm dir Zeit dafür. Diese Bestandsaufnahme kann über Tage oder Wochen gehen.
-
die Wurzel(n)
Als nächstes befassen wir uns mit der Wurzel beziehungsweise den Wurzeln, die zu besagten Verpflichtungen und Bindungen führen – mitsamt all ihrer Verzweigungen und Schichten. Wir holen alles aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein. Es wird greifbar und damit veränderbar.
Wenn du den Prozess für dich alleine durchgehst, dann überlege und schreibe auf, wo, wann und wie die besagten Verpflichtungen und Bindungen entstanden sein können und in welchem Moment deines Lebens du aufgehört hast, individuell zu sein & ganz du zu sein. Für wen lebst du? Für wen machst du das, was du machst? Wessen Stimme ist in deinem Kopf lauter als deine eigene?
-
das Loslösen
Wir arbeiten uns also vom Problem zur Wurzel und den damit einhergehenden Programmierungen und Überzeugungen des Unterbewusstseins. Durch Visualisierungen (“heilende Geschichten”) werden die Programmierungen unwirksam und verändert. Was schwer war, kann jetzt leicht gehen. Darüber hinaus wird es auf der bewussten Ebene besprochen, sodass das Klient, die Klientin auch bewusst mit dem Thema umgehen kann.
Dieser Punkt ist etwas schwerer als die beiden anderen allein zu machen. Doch es geht um den Moment der Erkenntnis, indem dir das Warum hinter den Programmierungen und Mustern bewusst wird und indem du beschließt, es anders zu machen. Das Unbewusste wird Bewusst und du hast nun die Möglichkeit, es zu steuern.
-
der Mut für´s Neue
Indem du das bisher Bekannte verlässt und dich ganz für deine individuelle Freiheit entscheidest, entscheidest du dich für das Unbekannte. Das kann Angst & Unsicherheit hervorrufen. Indem du das bisher Bekannte verlässt, verlässt du deine Komfortzone. Das ist alles andere als leicht. Doch: wenn du es schon so weit geschafft hast, dann schaffst du das auch noch! Bleib dran.
Die Freiheit annehmen
Der Moment, an dem wir in die Freiheit gelangen und plötzlich so viel mehr Möglichkeiten haben, ist einer, der für viele beängstigend ist. Was passiert jetzt, wo mich nichts mehr aufhält? Was passiert, wenn meine Wünsche in Erfüllungen gehen? Was mache ich jetzt mit all dem Erfolg, auf den ich solange hin gearbeitet habe?
Wo ist diese befreiende Gefühl, von dem ich dachte, es würde sich ausbreiten, sobald ich mich in diesem Zustand, in dem ich von bestimmten persönlichen oder gesellschaftlichen, als Zwang oder Last empfundenen Bindungen oder Verpflichtungen frei bin und mich in seinen Entscheidungen o. Ä. nicht [mehr] eingeschränkt fühle, befinde?
Ich kann mir vieles wünschen und auch alles dafür tun, dass es in Erfüllung geht. Zum Schluss bleibt noch eines: das Ergebnis annehmen, wirklich Ja dazu zu sagen – handle es sich dabei um Freiheit, Glück, die Liebe oder sonstiges.
Alles in unserem Leben braucht ein vollkommenes Ja. Erst dann kann es seine ganze Magie entfalten.
Wenn du das Gefühl hast, du kannst es nicht annehmen, dann schau nochmal genauer hin: Gibt es einen Glaubenssatz, der dich davon abhält? Gestehst du es dir zu? Was braucht es noch?
Wie du vielleicht erkennst, kannst du mit etwas Arbeit alles erreichen. Gerne helfe ich dir dabei. Denn manchmal macht der Blick von Außen es möglich, Zusammenhänge zu erkennen, die man selbst aus Gewohnheit nicht sieht. Wenn du ein Thema – vielleicht genau das hier – bearbeiten möchtest und Unterstützung wünschst, dann sende mir gerne ein E-Mail und vereinbare ein kostenloses 20-minütiges Kennenlerngespräch.