Gerade jetzt zu Jahresbeginn schreiben viele voller Elan seitenlange Listen mit Zielen, die sie erreichen wollen. Nur, um dann wenige Tage oder Wochen später von sich selbst enttäuscht eines nach dem anderen durchzustreichen. Was folgt sind Frust, verringertes Selbstbewusstsein und Enttäuschung. Doch das ist ganz einfach vermeidbar. Denn es ist einfach nicht richtig, dass du “zu schlecht” bist, “sowieso nichts kannst” oder dass du es nie schaffen wirst.
Tatsache ist, dass es wichtig ist, passende Ziele RICHTIG zu setzen – denn so erreichen wir sie auch tatsächlich, boostern unser Selbstbewusstsein und sehen der Wahrheit ins Auge: alles ist erreichbar, wenn man es nur will.
Alles beginnt mit einer einfachen Frage: “Wie erreiche ich meine Ziele?” Und die Antwort darauf findest du hier:
Die richtige Zielsetzung
Willst du deine Ziele erreichen, dann steht und fällt alles mit der richtigen Zielsetzung. Nicht die Länge deiner ToDo Liste macht dich zu einem produktiveren Menschen, sondern die Art der Zielsetzung und die Umsetzung. Und dafür gibt es eine einfache Faustregel: S M A R T
S M A R T steht für
S pecific – spezifisch
M eaningful – bedeutungsvoll (das ist eine Abänderung der eigentlichen SMART Regel – M = measureable – durch meine Kollegin Melissa Parks)
A daptive – anpassungsfähig
R ealistic – realistisch
T ime framed – Zeitrahmen
Wenn du dir Ziele setzt, dann solltest du diese darauf überprüfen, ob sie auch SMART sind. Außerdem ist es wichtig, dass deine Ziele nicht einfach ein Überbegriff sind, sondern in kleine Schritte herunter gebrochen, denn, wir kommen nur Schritt für Schritt ans Ziel.
Schritt für Schritt
Die Bedeutung kleiner Schritte ist groß. Ziele, die für uns nicht greifbar und/oder umsetzbar sind, entmutigen und das Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt. Stattdessen sollten wir bei der Zielsetzung Zeit dafür verwenden, dem Ziel auch eine Form zu geben und eine Landkarte dahin zu zeichnen.
Sehen wir uns ein praktisches Beispiel an:
“Ich will effizienter sein.”
S pecific
Was heißt das? Was möchtest du mit Effizienz erreichen? In welchem Lebensbereich möchtest du effizienter sein?
“Ich will meine Aufgaben zeitgerecht erledigen und sie nicht mehr aufschieben.”
Mit welchen Schritten willst du das erreichen?
“Ich erledige alles, was weniger als zwei Minuten braucht sofort. Ich breche größere Projekte in einzelne Schritte und arbeite diese jeden Morgen ab.”
M eaningful
Warum tust du es? Was bringt es dir? Mache dir bewusst, warum/wofür/für wen du es machst. Das wird dir helfen, wenn dein Gehirn viel mehr an einer schnellen Befriedigung interessiert ist, als am langfristigen Erfolg. Das Youtubevideo, die Insta-story, die Netflix Episode, sie sind darauf ausgelegt, uns zu einem schnellen Zufriedenheitsgefühl zu verhelfen. Wenn wir nicht ganz klar wissen, wofür wir effizient sein wollen, dann bevorzugen wir die schnelle Befriedigung und unser eigentliches Ziel verblasst in der Ferne.
“Ich will meine Aufgaben zeitgerecht erledigen, damit ich mit gutem Gewissen meine Freizeit genießen kann.”
“Ich will meine Aufgaben zeitgerecht erledigen, weil ich dann kein schlechtes Gewissen mehr habe.”
“Ich will meine Aufgaben zeitgerecht erledigen, weil ich diese Projekt beenden will.”
A daptive
Die Kinder sind krank, der Nachbar fällt die Stiege runter, auf dem Weg zur Arbeit stehst du im Stau, etc. “Leben ist, was passiert, während man Pläne macht.”
Das Leben ist – Gott sei Dank – keine Abfolge planbarer Augenblicke vor dem Tod und deshalb müssen wir auch in der Zielsetzung flexibel bleiben. Denn es kann immer was dazwischen kommen. Du kannst dir also Monatsziele – Wochenziele – und Tagesziele setzen, bei denen du flexiblen Freiraum einplanst, um trotz unvorhergesehener Ereignisse deine Ziele zu erreichen.
Wenn du also planst, dann verwende wie im obigen Beispiel: “Ich breche größere Projekte in einzelne Schritte und arbeite diese jeden Morgen ab.” Nicht bis 9 Uhr oder bis 11 Uhr.
Denn wenn du es nicht rechtzeitig zum Computer schaffst, oder zwischendurch anderes zu erledigen hast, stellt sich Frustration ein, die zu weiterem Hinausschieben führt.
R ealistic
Wie erreiche ich meine Ziele….realistisch? Für mich ist der Faktor Realismus das um und auf. Denn der Realismus macht den Unterschied zwischen einem Traum und einem Ziel.
Ich kann davon träumen, das Projekt bis übermorgen abzuschließen und es mir als “Ziel” setzen, doch ist das realistisch?
Wenn 96 Arbeitsstunden bis zur Beendigung in das Projekt fließen müssen, geht sich das in 48 Stunden wohl nicht aus. Wenn ich daneben noch viele andere Aufgaben zu erledigen habe, wird es wohl auch nichts.
Es kann mein Wunsch sein, innerhalb eines Monats 20 Kilo abzunehmen, doch ein realistisches Ziel ist das nicht. Wenn ich mir solch unrealistische Ziele setze, passiert eines: Frust, Selbstbewusstsein im Keller, Verzweiflung.
Daher, sei ehrlich zu dir: Was kannst du leisten? Was willst du leisten?
Bleiben wir beim Beispiel der Effizienz.
Was bedeutet Effizienz für dich?
Was bedeutet Effizienz in Bezug auf deine Aufgaben?
In welchen Bereichen bist du effizient und in welchen nicht?
Was steht zwischen dir und deiner Effizienz?
Wenn du morgens länger brauchst, um in die Gänge zu kommen, ist es unrealistisch, dir das Ziel zu setzen, täglich zwei Stunden früher aufzustehen, um mit der Arbeit zu beginnen.
Wenn du abends müde und erschöpft bist, solltest du dir da keine Aufgaben mehr stellen.
Finde die Zeit des Tages, an der zu am effizientesten bist und die Art, wie du am effizientesten bist.
Für manche heißt es Pomodoro Technik – 25 Minuten Konzentration, 5 Minuten Pause + Wiederholungen.
Andere wiederum, wie ich, können so unmöglich arbeiten, sondern brauchen ungestörte 1,5 Stunden, um so richtig in eine Aufgabe reinzukommen.
Also: sei ehrlich zu dir selbst und setze deine Ziele so, wie sie ZU DIR passen.
T ime Framed
Der britische Soziologe Cyril Northcote Parkinson hat es einst auf den Punkt gebracht: “Arbeit dehnt sich in genau dem Maße aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.”
Deadlines motivieren, denn sie signalisieren, wann der ganze Aufwand überstanden und die Sache vorbei ist. Außerdem helfen sie uns, die Hürde des Anfangs zu überwinden und in den Flow zu kommen. Darum ist es empfehlenswert, dass du dir für deine Aufgaben einen Zeitrahmen setzt – selbstverständlich mit der Flexibilität, diesen realistisch anzupassen, wenn erforderlich.
Belohnung ist Pflicht
Warte nicht auf das Lob von Außen (Chef, Partner, etc.), sondern belohne dich selbst für deine Erfolge. Sei dir dankbar für das, was du schaffst und tu es nicht als selbstverständlich ab. Nichts in deinem Leben ist selbstverständlich – es ist alles das, was du dir erschaffst. Und darauf, finde ich, darf und soll man richtig stolz sein.
Wenn du Probleme hast, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, dann kann aber auch ein Verhaltens- oder Glaubensmuster dahinter stecken, das dich konstant daran hindert, vorwärts zu kommen und dich vielleicht auch dazu bringt, dich selbst zu sabotieren.
Sollte das der Fall sein, dann schreib mir gerne, und gemeinsam entdecken wir unterbewusste Programmierungen, ändern diese Programmierungen und arbeiten an neuen Mustern, die dich an diese Ziele bringen, die du dir setzt.