Umso lauter es im Außen ist, desto schwieriger wird es, die eigene Stimme wahrzunehmen. Dadurch passiert es leicht, in allgemeine Panik, Hysterie oder Unwohlsein zu verfallen.
Deshalb habe ich hier auf dieser Seite Tipps für dich, wie du trotz Corona Krise (oder auch jeglicher anderer Krise) bei dir und damit in deiner Kraft bleiben kannst.
BEI DIR SEIN BEDEUTET IN DEINER KRAFT SEIN
Eine kurze Reflexion:
Wie fühlt es sich an, wenn du ganz in deiner Kraft bist?
Das Gefühl, in der eigenen Kraft zu sein bezeichnet den Zustand, des ganz bei sich sein´s – wenn keine Ablenkung von Außen kommt, wenn du deine eigene Gefühlswelt gut wahrnehmen und von dem Meer an Gefühlen, in dem du dich täglich bewegst, abgrenzen kannst. Jeder Mensch hat Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche und diesen nehmen wir uns (freiwillig und unfreiwillig) häufig an. Dabei geht jedoch viel deiner Energie verloren. An einem “normalen” Tag lässt sich dieser Energieverlust meist gut aushalten. In Zeiten von Krisen, an denen ein vielfaches an Ängsten mitsamt ihrer Ausprägungen im dich herum existieren, wird der Kraftaufwand höher und mitunter zu hoch. Die Welle an Gefühlen anderer überschwemmt dich und es kostet Zeit und weitere Energie, wieder zu dir zu kommen.
Daher ist es empfehlenswert, mit der eigenen Energie hauszuhalten und vorbeugend sowie unterstützend stetig etwas für dich zu tun.
Es muss kein Wellnesswochenende oder ein großer Spaziergang im Wald sein. Kleine Dinge machen einen großen Unterschied.
Einige dieser kleinen Dinge möchte ich dir hier vorstellen – mit der Empfehlung, sie in deinen Alltag einzubauen.
GDKK – Gestärkt durch die Krise
Jede Situation hat zwei Seiten. Auch wenn unser Fokus leicht auf die Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit, den reduzierten sozialen Kontaken und den Veränderungen in der Arbeitswelt liegen, so gibt es die anderen Seiten trotzdem. Es gibt die Entschleunigung, die Konzentration auf weniger Dinge, den Raum für Veränderung und Umgestaltung und das Aufbrechen veralteter und eingefahrener Strukturen. Den Veränderungen offen und flexibel zu begegnen birgt große Potenziale in sich: das Potenzial der Veränderung, des Neubeginns, des Optimierens und das Potenzial des Wiederentdeckens. Ich habe bereits viele Bilder gesehen von Menschen, die wieder Zeit für die Musik finden, andere, welche wieder begonnen haben zu malen. Wieder andere nehmen sich nun die Zeit ein gutes Buch zu lesen oder eines zu schreiben. Trotz der Einschränkungen sind die Möglichkeiten groß. Wichtig dafür: Die Entscheidung ganz bei dir zu sein und in deiner Kraft zu agieren.
Inne halten, Raum erweitern, deinen Körper spüren
Diese Übung führst du am besten gleich in der Früh durch. Entweder noch im Bett bevor du aufstehst, oder bevor du dich deiner Arbeit zuwendest.
Schließe deine Augen und atme mehrmals tief ein und aus. Spüre, wie der Atmen in dich rein- und danach wieder rausströmt.
Nimm dabei deinen Körper wahr. Deinen Kopf, deinen Hals, deine Schultern, Arme und Hände, deinen Brustkorb, deinen Bauchraum, das Becken, die Wirbelsäule, deine Beine und Füße. Dann atme noch einmal tief ein und mit einem Seufzer aus.
Wenn dir die Wohnung zu eng vorkommt, dann variiere die Übung:
Atme tief ein uns aus und nimm deinen gesamten Körper wahr. Dann nimm den Raum um dich herum wahr und dehne dich darin aus. So weit, wie es sich für dich gut und richtig anfühlt.
Diese kurze Übung kann dir in jeglichen Situation helfen, in denen es dir zu eng vorkommt – im Zug, Flugzeug, Auto, etc.
Bewusst agieren und reagieren
In einer Zeit, in der viel um uns herum passiert, fühlen sich Menschen oft wie ferngesteuert. Der Tag scheint regelrecht vorbei zu sausen und häufig stellt sich zusammen mit dem Gefühl, noch nichts richtiges getan zu haben, Frustration ein. Dem kannst du entgehen, indem du dich bewusst für Handlungen entscheidest und diese ebenso bewusst und geistesgegenwärtig erledigst.
Es macht einen Unterschied, ob ich bügle, während ich einen Film ansehe und neben dem Kochen noch schnell einen Kuchen backe und mich zwischendurch meiner Homeoffice Arbeit zuwende. Am Ende stellt sich das Gefühl ein, nichts richtig gemacht zu haben und im Stress gewesen zu sein. Wer sich morgens bewusst Zeit nimmt das Bett zu machen, die Zeiten für die Homeoffice bewusst mit der tatsächlichen Arbeit zu verbringen und danach den PC abdreht und bewusst Zeit vor dem Fernseher und/oder der Familie verbringt, hat bewusste Erfolgserlebnisse und kann sich darüber freuen.
Sollte es der Fall sein, dass du aufgrund der Corona Krise ans Haus gebunden bist und nichts zu tun hast, dann erledige die wenigen Kleinigkeiten bewusst: das Bett machen, die Wohnung putzen, Essen kochen, essen, fernsehen, lesen, etc.
Kommunikation mit dir und deinen Emotionen
“Welche Gefühle sind meine eigenen?”
Mit dieser Übung gelangst du von der Vielzahl an Gefühlen in und rund um dich ganz zu deinem Kern.
Nimm dir für diese Übung täglich etwa 15 Minuten Zeit. Zu Beginn atme einige Male tief ein und aus, bis du das Gefühl hast, ganz bei dir zu sein. Dann geh mit der Aufmerksamkeit in deine Mitte – das kann sowohl dein Bauch als auch dein Herzraum sein. Dann fühle ohne Erwartungen in diesen Raum hinein. Was ist da? Welche Gefühle zeigen sich? Gibt es Gefühle von denen du glaubst, sie seien nicht deine eigenen? Sollte es diese geben, so lass sie ziehen – du kannst dir vorstellen, dass du sie auf eine Wolke legst und wegziehen lässt. Mach das so lange, bis du ganz mit dir alleine zurückbleibst. Dann öffne deine Augen wieder, streck dich und setze deinen Alltag fort.
Zeit für´s Nichts
10 Minuten nur du
ohne Telefon, ohne Radio, ohne Fernsehen, ohne andere Personen.
Ganz egal ob du dich ins Auto setzt, in den Keller gehst, im Klo sitzt, in der Badewanne liegst, am Sofa sitzt wenn deine Kinder bereits im Bett sind, nimm dir 10 Minuten Zeit für das Nichts – 10 Minuten Auszeit von allem: von den Nachrichten, den lustigen Memes, den Whatsappkonversationen, der Arbeit, etc.
Es kann sein, dass es dir bei den ersten Malen etwas ungewöhnlich erscheint und schwierig vorkommt. Die Kostbarkeit dieser Zeit, in der dein ganzes System zumindest für eine kurze Zeit runterfahren kann und eine Auszeit bekommt, wird dir allerdings schnell bewusst.
Sie ist ein Geschenk an dich.
Nimm dir diese 10 Minuten so oft du willst, doch mindestens einmal am Tag.
Mach deinen Kopf frei
Befreie dich von der Reizüberflutung.
Schreibe auf was dich bewegt, zeichne, was in dir da ist, sprich über das was dich beschäftigt oder drücke dich durch Tanz aus. Ganz egal was es auch ist, Hauptsache, die Informationsflut kommt in Bewegung und du hast die Möglichkeit deine persönlichen Gedanken zu hören.