Mantras haben eine Jahrtausende alte Tradition in Indien und in buddhistischen Praktiken. Das Wort Mantra setzt sich aus „manas“, was Geist oder Verstand bedeutet, und “tra”, was für Werkzeug steht, zusammen. Demnach bedeutet Mantra „Werkzeug für den Geist“. Das Wort als Werkzeug dient dem Geist sich zu sammeln, zu stabilisieren und zu beruhigen. Klang, vor allem in wiederholender Weise, wirkt auf den Geist und unterbricht übliche Denkroutinen und „Geschwätz“ unseres Geistes.
Gedanken erschaffen Wirklichkeit
Gedanken sind nicht „einfach nur“ Gedanken, sie sind die Werkzeuge, aus denen unsere Wirklichkeit geformt wird. Der Großteil unserer Gedanken und Überzeugungen ist in unserem Unterbewusstsein verankert und wirkt von dort bei jedem unserer Schritte. Vielleicht hast du schon einmal den Begriff „Glaubenssätze“ oder „Glaubensmuster“ gehört. „Ich kann das nicht.“, „Ich bin zu schlecht dafür“ sind zwei weit verbreitete Glaubensmuster, die durch wiederholte Erfahrungen oder durch wiederholtes Hören entstanden sind und dadurch zu Überzeugungen unseres Unterbewussten wurden.
Die ersten sechs Jahre unseres Lebens befinden wir uns in einem tranceähnlichen Zustand, in dem wir alles, was in unserer Umwelt passiert, ungefiltert aufnehmen. Hören wir daher, dass wir zu klein sind dafür, zu schlecht, dass wir uns immer bemühen müssen, etc., dann begleitet uns das fortan. So lange, bis diese Glaubensmuster sich nicht mehr richtig anfühlen und wir uns daher mit unserer Situation beschäftigen, sie herausfiltern und verändern.
Wie Mantras wirken
Die Inder gehen davon aus, dass wir durch das Benennen unsere Welt erschaffen. In diesem Konzept gründet auch die Vorstellung, dass jedem Wort eine Kraft innewohnt. Nutzen wir Worte bewusst und angemessen, so können wir uns durch ihre Bedeutung und ihre Schwingung genau die Welt schaffen, in der wir uns wohlfühlen, in der wir wachsen können und die es uns erlaubt, uns zu entfalten.
Jeder Gedanke erzeugt einen Weg im Gehirn. Umso öfter wir einen Gedanken denken, desto breiter wird dieser Weg und umso breiter der Weg, desto öfter benutzt unser Gehirn diesen Weg. Sind deine Wege der Zweifel, Ängste und Sorgen breit, so erzeugt das noch mehr Zweifel, Ängste und Sorgen. Sind deine Wege des Vertrauens breit, so kannst du immer auf diesen Weg zurückgreifen und dein Vertrauen in dich, das Leben, etc. wird mehr.
Wie du Mantras für dich nutzen kannst
Die Inder, welche Mantras seit 3500 Jahren benutzen und erforschen, sagen, dass Worte dann auf dich eine Wirkung haben, wenn sie für dich eine Bedeutung haben. Wenn du Mantras benutzt, so solltest du daher Worte benutzen, die du verstehst und zu denen du eine Verbindung fühlst.
Verwendest du Mantras in Sanskrit, dann erkundige dich über die Bedeutung der Worte.
Das bekannteste Mantra ist sicherlich OM und vielleicht hast du es das eine oder andere Mal auch schon benutzt. Doch bist du dir seiner Bedeutung bewusst?
OM ist ein Wort aus den Veden. Eigentlich besteht dieses Wort aus drei Buchstaben – A+U+M. In den Veden, den heiligen Schriften des Hinduismus stehen A, U und M für drei Götter, nämlich Vishnu (A), Shiva (U) und Brahma (M). Sie werden aber auch als Symbole für Bewusstseinszustände verstanden: A bedeutet Wachen, U steht für Träumen und M für den Tiefschlaf. Hinzu kommt ein Vierter Zustand – die Stille. Diesen Vierten Teil hört man nicht.
Außerdem steht OM für „Alles, was gewesen ist, was ist und noch sein wird.“ Es steht für Ganzheit.
Verwendest du das Mantra OM ohne Wissen über seine Bedeutung, so ist es lediglich ein Wort. Fühlst du jedoch, wofür es steht, nämlich für „Alles, was gewesen ist, was ist und noch sein wird“, für Ganzheit, so kannst du dich ganz anders und neu darauf einlassen und kannst die Wege des Wissens über die Ganzheit allen Seins in deinem Gehirn verbreitern.
Welches Mantra sollte ich verwenden?
Am besten machst du dir einen Überblick darüber, in welchem Bereich deines Lebens es sich spießt.
Fühlst du dich in der Arbeit unwohl, weil du glaubst, nicht genug zu leisten, nicht genug zu können?
Dann könnte dein Mantra lauten: „Ich bin gut, so wie ich bin.“
Fühlst du dich nicht geliebt?
Dann könnte dein Mantra lauten: „Ich bin es wert geliebt zu sein.“
Hast du Schwierigkeiten und musst immer wieder große Hürden überwinden?
Dann könnte dein Mantra lauten: „Es darf leicht gehen.“
Betrachte deine Situation und überlege, welches Mantra den Kern der Situation trifft. Es geht nicht darum, einfach nur die Umkehrung deines Glaubensmusters zu finden, sondern noch ein wenig tiefer zu gehen und den Kern zu erforschen.
Warum glaube ich, nicht genug zu leisten? Gab es Erlebnisse in meiner Kindheit, die mich zu dieser Annahme bringen? Wenn ich an ein Schlüsselerlebnis denke: Was hat diese Überzeugung damals in mir ausgelöst? Wie ging es mir davor?
Wie oft sollte ich Mantras verwenden?
Grundsätzlich gilt: umso öfter, desto besser.
Wiederhole das Mantra täglich mehrmals hintereinander und wenn es geht, mehrmals am Tag. Wiederhole das Mantra unabhängig davon, wo du bist. Du musst nicht in einen meditativen Zustand gehen. Egal, ob du dich auf dem Fahrrad, im Bus, in der Arbeit, auf dem Sofa, beim Putzen, Laufen, Kochen befindest, dein Mantra kannst du jederzeit und überall sagen und wiederholen.
Verwende ein Mantra mindestens einen Monat lang. Es braucht seine Zeit, die Wege zu verbreitern.
Konzentriere dich auf ein Mantra. Ein Weg nach dem anderen. Du wirst sehen, dass Mantras, die gut gewählt sind, sich auf mehr als einen Lebensbereich auswirken.
„Ich bin gut so wie ich bin“.
Mit diesem Mantra deckst du viele Bereiche ab und erlaubst dir in viele Richtungen zu wachsen.
Wenn du gerne eine geführte Mantra Meditation hast, dann empfehle ich dir dieses Youtube Video.