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Vom übertriebenen positiven Denken und warum es wirkungsvoller ist, das Kind beim Namen zu nennen

“Ich kann das. Ich kann das. Ich kann das.”

Und dann kann ich es immer noch nicht.

“Ich bin groß, ich bin stark. Ich bin groß, ich bin stark.”

Und dann stehe ich vor meinem Chef und fühle mich klein und schwach wie ein frisch geschlüpftes Vogeljunges.

“Ich bin fähig eine glückliche Beziehung zu führen.” Und schon sitze ich nach dem nächsten Streit weinend im Bett, in Gedanken mit gepackten Koffern davonlaufend.

Was ist falsch mit mir?

Die Antwort: Nichts.

Du bist genau richtig, so wie du bist. Und du handelst genau so, wie du handeln musst. Weil du deinen inneren Überzeugungen gerecht handelst.

Mit dir ist nichts falsch. Jedoch mit der Annahme, dass das ledigliche Wiederholen positiver Gedanken deine inneren Überzeugungen ändern kann, ohne dir deren bewusst zu sein.

Denn wenn die positive Formulierung einer Sache im Unterbewusstsein keine Resonanz findet, so kann sie nicht wirken.

Übertriebenes positives Denken ist im Normalfall der verzweifelte Versuch, etwas zu ändern, von dem du nicht weißt, was es ist.

Unterbewusstsein vs. Bewusstsein

95% unserer Handlungen werden vom Unterbewusstsein gesteuert. 5% steuern wir bewusst. Steht nun eine bewusste positive Formulierung all deinen (konträren) Überzeugungen im Unterbewusstsein gegenüber, ohne darin Verbündete zu finden, so geht sie in dieser Flut unter. Findet die positive Formulierung Verbündete, so kann sie wirken.

Der logische Schluss: das Gebiet erkunden und Verbündete finden, um nachhaltig meine Überzeugungen zu ändern.

Die Voraussetzungen dafür: Ehrlichkeit, Offenheit und ein Quäntchen Mut.

Diese Worte klingen nach Kampf, doch der Prozess ist ein wunderbarer.

Als ersten Schritt lass den übertriebenen Optimismus ziehen. Er war nie dein Freund und er wird es nie sein. Er verdeckt dir lediglich die Sicht auf das was wirklich ist und auf die Chance wahren Optimismus zu fühlen.

Und nun nimm dir die Zeit und den Raum, deine Themen zu betrachten.

Das Unterbewusstsein ist ein großer Speicher. Dort findest du jedes “du bist zu klein” “du bist nicht gut genug” “du kannst das” “ich bin stolz auf dich”, etc. das du jemals gehört hast. Es ist jedes Erlebnis und jedes Gefühl abgespeichert und bestimmt, wie du mit den diversen Situationen umgehst. Sie wirken sozusagen aus dem Untergrund und sind Auslöser für Handlungsmuster, Glaubenssätze und Blockaden, die unsere Reaktionen und Herangehensweise an Themen im Moment bestimmen. Legen wir nun einen aus dem Bewusstsein formulierten positiven Satz über diese Muster, so decken wir die unschöne Stelle zwar ab, das unerwünschte Muster dahinter haben wir in diesem Moment jedoch nicht verändert, da wir es im Normalfall noch nicht zur Gänze erkannt haben. Geraten wir in eine Situation, in denen unser Unterbewusstsein wieder das Ruder übernimmt, so fallen wir zurück in dieses Loch, aus dem wir uns mit einem gut gemeinten, positiv formulierten Satz vermeintlich geholt haben.
Um zu einer langfristigen Auflösung des Musters/Glaubenssatzes/der Blockade zu kommen, bedarf es etwas anderem: Akzeptanz und Reflexion.
Es bedarf, dass das Kind einmal beim Namen genannt wird, dass ihm tief in die Augen geblickt wird und es in seinem vollen Ausmaß gesehen wird.
Es bedarf ruhiger und gelassener Analyse und Reflexion der Situation, um zu erkennen, in welchen Bereichen genau dieser Satz, dieses Muster wirkt beziehungsweise uns blockiert. Denn erst wenn uns die gesamte Reichweite bewusst ist, können wir eine angemessene Strategie finden, um zu einer Lösung zu gelangen. Erst dann können wir das wahre Thema hinter uns lassen und wahrlich befreit und positiv die nächsten Schritte gehen.

Wenn du dich in Bezug auf andere Personen klein und schwach fühlst, dann kannst du in deinem Unterbewusstsein die Situationen, die diese Gefühle in dir auslösen, herausfiltern und sie bewusst verändern. Das ist der Zeitpunkt, indem positive Affirmationen tatsächlich zu wirken beginnen und du dich von diesem Gefühl befreist. Es ist der Zeitpunkt, indem du nicht mehr gesteuert wirst, sondern steuerst. In einfachen Worten: Du gehst in deine Kraft.

Das ist es, wo du hingehörst.

In deiner Kraft sein bedeutet handlungsfähig zu sein. Es bedeutet, aufzustehen von der Rückbank und auf den Fahrersitz zu wechseln. Dann brauchst du keinen übertriebenen Optimismus mehr. Denn dann bist du authentisch. Und dann kannst du vom Herzen heraus, weil es tatsächlich so ist, optimistisch sein.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

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